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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 52

1911 - Magdeburg : Creutz
52 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz, 5. Städte. Wasser in ausreichender Menge ist für die Haushaltungen, die Fabriken und andere Betriebe von der größten Bedeutung. Schiffbare Flüsse, viele Eisenbahnen und gute Landstraßen bilden die notwendigen Verkehrswege. Je mehr diese Bedingungen vorhanden sind, desto schneller vergrößert sich eine Stadt. Die größten Städte sind aus diesen Gründen an der linken Seite der Elbe entstanden, die kleineren an der Saale, Bode und Ohre. a) An der Elbe. Warum konnte sich Magdeburg zu einer Großstadt von 280 000 Ein- wohnern entwickeln? Zu Magdeburg gehören die Vorstädte Neustadt, Friedrichstadt, Wihelm- stadt, Sudenburg und Buckau; eingemeindet sind noch die Ortschaften Fermersleben, Westerhüsen, Salbke, Lemsdorf, Prester und Krakau. Magde- bürg hat einen festen Untergrund; denn es steht ans Grauwackeninaffen, die höher liegen als die Elbe, so daß es vor Überschwemmungen ge- schützt ist, obgleich es dicht am Strome liegt. Die Feste Magdeburg wurde in den frühesten Zeiten gerade an dieser Stelle angelegt, weil hier die Felsmassen am dichtesten an den Fluß herantreten und der Elbstrom sich in zwei Arme teilt. Dadurch wurde der Übergang mit Hilfe von Brücken erleichtert. Magdeburg wurde bald der Schutzort im Kampfe gegen die räuberischen Wenden und der Durchgangspunkt für den Handel, den der Westen mit dem Osten trieb. Die meisten Landstraßen und später Eisenbahnen wurden nach Magdeburg geführt, um von hier ans die Waren auf der Elbe entweder nach dem Norden oder Süden, oder mit der Eisenbahn nach dem Osten zu schaffen. Infolge der Bedeutung für das Militär und für den Handel und Verkehr wurde Magdeburg von den Fürsten begünstigt. Otto der Große, dessen Standbild auf dem Alten Markte vor dem Rat hause steht, und seine Gemahlin Editha förderten die Entwicklung Magdeburgs und machten es zum Sitz eines Erzbistums. Magdeburg bekannte sich frühzeitig zu Luthers Lehre (Lutherdenkmal vor der Johanniskirche), und in den schweren Zeiten des 30jährigen Kriegs blieb es „unseres Herrgotts Kanzlei". Da es in Luthers Lehre treu aushielt, wurde es von den Feldherren Tilly und Pappenheim belagert, erobert und teilweise niedergebrannt. „Gedenke des 10. Mai 1631." Im Jahre 1806 wurde die stärkste Festung des Preußischen Staates den Franzosen übergeben; unsere unvergeßliche Königin Luise, dereu Standbild wir im Luisengarten bewundernd betrachten, erbat die Stadt von dem Welteroberer Napoleon zurück; jedoch vergebens. Magdeburg ist eine bedeutende Handelsstadt. Welche Erzeugnisse der Börde kommen in den Handel? Bedeutung der Elbe als Verkehrs- ftraße und des verzweigten Eisenbahnnetzes?

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 66

1911 - Magdeburg : Creutz
66 3. Das Land zwischen Ohre, Elbe, Saale und Harz. 5. Städte. ^ Wasser in ausreichender Menge ist für die Haushaltungen, die Fabriken und andere Betriebe von der größten Bedeutung. Schiffbare Flüsse, viele Eisenbahnen und gute Landstraßen bilden die notwendigen Verkehrswege. Je mehr diese Bedingungen vorhanden sind, desto schneller vergrößert sich eine Stadt. Die größten Städte sind aus diesen Gründen an der linken Seite der Elbe entstanden, die kleineren an der Saale, Bode und Ohre. a) An der Elbe. Warum konnte sich Magdeburg zu einer Großstadt von 280 000 Ein- wohnern entwickeln? Zu Magdeburg gehören die Vorstädte Neustadt, Friedrichstadt, Wihelm- stadt, Sudenburg und Buckau; eingemeindet sind noch die Ortschaften Fermersleben, Westerhüsen, Salbke, Lemsdorf. Prester und Krakau. Magde- bürg hat einen festen Untergrund; denn es steht ans Grauwackenmassen, die höher liegen als die Elbe, so daß es vor Überschwemmungen ge- schützt ist, obgleich es dicht am Strome liegt. Die Feste Magdeburg wurde in den frühesten Zeiten gerade an dieser Stelle angelegt, weil hier die Felsmassen am dichtesten an den Fluß herantreten und der Elbstrom sich in zwei Arme teilt. Dadurch wurde der Übergang mit Hilfe von Brücken erleichtert. Magdeburg wurde bald der Schutzort im Kampfe gegen die räuberischen Wenden und der Dnrchgangspnnkt für den Handel, den der Westen mit dem Osten trieb. Die meisten Landstraßen und später Eisenbahnen wurden uach Magdeburg geführt, um vou hier ans die Waren auf der Elbe entweder nach dem Norden oder Süden, oder mit der Eisenbahn nach dem Osten zu schaffen. Infolge der Bedentuug für das Militär und für den Handel und Verkehr wurde Magdeburg von den Fürsten begünstigt. Otto der Große, dessen Standbild ans dein Alten Markte vor dem Rathause steht, und seine Gemahlin Editha sörderten die Entwicklung Magdeburgs und machten es zum Sitz eines Erzbistums. Magdeburg bekannte sich frühzeitig zu Luthers Lehre (Lutherdenkmal vor der Johanniskirche), und in den schweren Zeiten des 30jährigen Kriegs blieb es „unseres Herrgotts Kanzlei". Da es in Luthers Lehre treu aushielt, wurde es von den Feldherren Tilly und Pappenheim belagert, erobert und teilweise niedergebrannt. „Gedenke des 10. Mai 1631." Im Jahre 1806 wurde die stärkste Festung des Preußischen Staates den Franzosen übergeben; unsere unvergeßliche Königin Luise, dereu Standbild wir im Luisengarten bewundernd betrachten, erbat die Stadt von dem Welteroberer Napoleon zurück; jedoch vergebens. Magdeburg ist eine bedeutende Handelsstadt. Welche Erzeugnisse der Börde kommen in den Handel? Bedeutung der Elbe als Verkehrs- straße und des verzweigten Eisenbahnnetzes?

3. Das Badnerland - S. 64

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 64 — nach den vielen Windungen und Tunnels das Gutachtal, das Greinmelsbachtal und das Nußbachtal. Bald sieht man das Bahngeleise über sich, bald unter sich, bald auf der linken, bald aus der rechten Seite der Gutach. Kaum haben wir uns an dein Anblick des Haupttales erfreut, so führt uns der Zua c „ durch Tuuuels in ein ^^strager-^ladukt. enges Seitental mit fei- nen hochaufragenden, tannenbewachsenen Bergen, Gleich darauf fahren wirwieder durch andere Tunnels ins Haupttal zurück, dabei immer höher um die Berge und in den Ber- gen emporsteigend. Kein Wunder, daß eine Menge Reisende während der schönen Jahreszeit die Schwarz- Waldbahn benützt, um den wunderbaren Ausblick bei der Fahrt aus dieser weltberühmten Bahn genießen zu können. Hi. Die Schwierigkeiten bei der Erbauung. Die Bahn muß von Ossenburg bis Sommerau 671 in erklimmen. Bis Hausach stellten sich der Erbauung der Bahn wenige Schwierigkeiten entgegen, da sie durch das ziemlich breite Kinzigtal Schwarzwaldbahn bei Triberg. zieht. Bei Hausach aber tritt sie ins enge Gutachtal ein. Eine große Brücke mußte erstellt werden, damit die Bahn über die Gutach konnte. Von hier ab hatte der Bahnbau große Hinder-

4. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 24

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 24 — weil die Bahn ihre erhoffte Verbindung Kairo—kalkutta zu unterbrechen droht, und um den von Norden her (f. 2) erwarteten Russen die Hand zu reichert, schickten sie l Rpril 1915) Truppen von der Küste den Tigris aufwärts, um Bagdad und das im Hltertum so fruchtbare, jetzt wüst liegende Land zwischen (Euphrat und Tigris «Mesopotamien zwischen den Strömen; arabisch Irak) in Besitz zu nehmen. Ruf dem Tigris wurde der Heeresbedarf mitgeführt,- Kanonenboote schützten die Transportschiffe. Rlles schien Zu gelingen, schon näherte man sich der altberühmten Kalifenstadt Bagdad, da schlugen die Türken die (Engländer aufs Haupt (bet Ktesiphon, 23. November 1915), nahmen ihnen mehrere Kanonenboote weg und machten auch sonst große Beute. Die (Engländer zogen sich nach Kut=ei=Rmara, dem Endpunkt der Schiffahrt auf dem Tigris, zurück, wo sie eingeschlossen wurden und sich (27. Rpril 1916) ergeben mußten, 13000 Mann. Leider erlag kurz vorher der treffliche Generalfeldmarschall von der Goltz, der deutsche Befehlshaber des türkischen Heeres in Mesopotamien, einer Krankheit. Die (Engländer ließen sich von ihrem Mißgeschick nicht beirren. Sie schickten erhebliche Verstärkungen nach Mesopotamien, drängten die Türken Schritt um Schritt zurück und besetzten endlich (11. März 1917) Bagdad. - (Ebenso planmäßig und zäh schoben sie ihre Stellungen vom Suezkanal aus auf der uralten Karawanenstraße längs des Meeres nach Palästina vor. wiederholt erlitten sie empfindliche Niederlagen, noch im März und Rpril 1917 bei Gaza. Rber endlich gelangten sie nach Jaffa, der Hafenstadt Jerusalems, und damit war das Schicksal von Jerusalem entschieden. Die Türken vermieden den Kampf um -die heilige Stadt, die Engländer zogen dort ein (11. Dez. 1917). 6. Italien. 1. Elf Jsonzoschlachten. Die verräterischen Italiener (f. Nr. 1,1) hatten gehofft, mit den vermeintlich durch Russen und Serben beschäftigten Österreichern und Ungarn leichtes Spiel zu haben, hatten sie doch nichts (Eiligeres zu tun, als einen eigenen Minister für die zu „erlösenden" Gebiete zu ernennen. Die Österreicher beschränkten sich einstweilen auf die Verteidigung, bei der sie das Gelände außerordentlich begünstigte. Ihre Stellungen

5. Geschichte des Mittelalters - S. 234

1888 - Wiesbaden : Kunze
234 Vierte Periode des Mittelalters. Während er das Reich in der allgemeinen Verwirrung und Gesetzlosigkeit sich selbst überließ, fuhr er fort, seinem Erblande Böhmen und den erworbenen Gebieten seine Sorge zuzuwenden. Daher konnte ihn Maximilian I. später mit Recht „Böhmens Vater und des heiligen römischen Reiches Stiefvater" nennen. Durch strenge Rechtspflege und Abfassung eines Gesetzbuches hob er Sicherheit und Wohlfahrt, durch Anlage von Straßen, Schiffbarmachung der Flüsse, Förderung des Handels und der Gewerbe sorgte er für das Gedeihen Böhmens. Unter Mitwirkung des berühmten italienischen Dichters Petrarca stiftete er 1348 die Universität Prag, die erste in Deutschland, in der sich bald 5—7000 Studenten einfanden. Der traurige Zustand des Reiches wurde noch durch Heuschreckenschwärme, Erdbeben und Seuchen vermehrt, welche Deutschland und die Nachbarländer schwer heimsuchten. Die furchtbarste Seuche, der schwarze Tod, forderte (1348 —1350) allenthalben in Europa, Asien und Afrika zahllose Opfer. Die Krankheit begann mit Kopf-und Brustschmerzen. Bald gesellte sich Fieber hinzu. Zunge rmd Kehle färbten sich blutrot. Es bildeten sich Geschwüre, schwarze Beulen und Flecken, dann erfolgte unter entsetzlichen Schmerzen der Tod. Kein Arzt vermochte zu helfen, kein Mittel wirkte. Darum sah der Volksglaube in diesem „greulichen Weltsterben" eine Strafe des Himmels. In 3 Jahren verlor Europa nach glaubwürdigen Berichten 25 Millionen Menschen. An vielen Orten verdächtigte man die Juden, sie hätten die Brunnen vergiftet, und verfolgte sie aufs grausamste. In Mainz wurden 12 000, in Straßburg 2000, in Basel und Rom 3000 erschlagen, verbrannt oder erstickt. Andere glaubten durch Bußübungen das Übel abwenden zu können, sie stifteten die Brüderschaft der Geißler oder Flagellanten, zogen betend und büßend, singend und sich geißelnd, mit Fahnen und Kerzen von einer Stadt zur andern und wurden mit großen Feier- lichkeiten allenthalben eingeholt und geehrt. Diese Geißler-Prozes-sionen, deren Lieder sich noch erhalten haben, wurden aber den geistlichen und weltlichen Behörden gefährlich. Als sich der Papst deshalb gegen die Geißler erklärte, trennten sie sich von der herrschenden Kirche, verschmähten die Sakramente und den Gottesdienst und setzten die Buße der Geißelung an ihre Stelle. Selbst der Feuertod vermochte die Sekte nicht zu unterdrücken, und noch am Ende des 15. Jahrhunderts tauchten neue Scharen auf. Auf einer Romfahrt, die Karl Iv. mit geringer Begleitung unternahm, empfing er in Mailand und Rom 1355 die Krone.

6. Deutsche Kulturgeographie - S. 14

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
14 1- Deutschlands Größe und Machtstellung. Offiziere. Neue Sprengmittel (Pigrinsäure) wurden erfunden und die starken Mauern der Festungen hielten der Sprengwirkung neuer Geschosse nicht mehr Stand. Schon dachte man an die Entwertung aller Festungen, aber die Technik hat noch immer wieder Mittel gefunden, den kräftigen Zerstörungsmitteln noch kräftigere Widerstände entgegenzusetzen; sie wurden gefunden im Panzer und im Beton (dem zu hartem Stein erstarrenden Gemisch von Steinbrocken, Sand und Zement). Mit äußerster Kraft- anstrengung wurden in kurzer Zeit die Umbauten und Ver- stärkungen der Festungen vollendet, die man immer mehr in die Erde hineinlegte, um dem Feinde keine Zielpunkte zu geben *). Festungen und ähnliche Werke haben sicherlich eine große Bedeutung für den Schutz des Landes. Zunächst wollen sie größere Städte, in denen sich Militär-Magazine, sowie Fabriken und Werkstätten zur Anfertigung von Heeresbedürfnissen befinden, gegen feindliche Besitzergreifung schützen, sodann dem Feinde das Vordrängen erschweren, indem wichtige Flußübergänge, Bahn- linien, Gebirgspässe u. a. m. gesperrt werden; zuletzt wollen sie den Aufmarsch des eigenen Heeres sichern und zurückgehenden Heeresteilen als Sammelort dienen. Das sind die Hauptaufgaben der Festungen, insonderheit der Landfestungen. Die Küsten- befestigungen verfolgen ganz ähnliche Zwecke. Sie sind zunächst eigentliche Kriegshäfen und Stützpunkte, sodann Befestigungen zum Schutze von Landungsplätzen, die eine Ausschiffung großer Teile des feindlichen Landheeres gestatten, von Küstenpunkten in strategisch günstiger Lage, von Seehäfen, die als Mittelpunkt des Handels wichtig sind, und von engen Durchfahrten und Kanälen. Vor die Küste vorgeschobene Punkte werden befestigt, um, wie z. B. Helgoland vor der Jade-, Weser- und Elbemündung, der Flotte Unterstützung zu gewähren, ihre Bewegungsfreiheit zu er- höhen und eine etwaige Blockade locker zu gestalten. Die Befestigungen haben infolge ihrer hochwichtigen Aufgaben in Bezug auf den Schutz des Vaterlandes ihr Verbreitungsgebiet hauptsächlich an den Grenzen des Reichs. Die West grenze wird bewacht von Wesel, Cöln mit Deutz, Coblenz mit Ehren- breitstein, Mainz, Metz, Dietenhofen, Pitsch, Straßburg, Feste Kaiser Wilhelm Ii., Neubreisach, Freiburg im Br. Binnen- f e stu n g e n sind Ulm, Ingolstadt, Königstein, Magdeburg, Spandau und Küstrin. Die Ostgrenze besitzt eine größere Anzahl von Festungen ersten Ranges, so Königsberg, ^ Boyen, Graudenz, Marienburg, Thorn und Posen. Glogau hat seine alte Bedeutung als Festungsstadt eingebüßt. Die zwei großen Kriegshäfen *) Die Festung Ehrenbreitstein weicht in ihrem Bau von den meisten andern Festungen ab, indem an Stelle von Erdwällen eine Menge mit Schietzscharten versehene Mauerbauten sichtbar sind. Die steilen Berghänge bilden ein natürliches sturmfreies Hindernis. Ahnlich ist es bei dem be- festigten Königstein an der Elbe.

7. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 272

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
272 Siebenter Abschnitt, Nacht mitten im Schlaf überfallen, dennoch so viele Stunden mit erstaunlicher Tapferkeit in Dunkelheit und Nebel gestritten, die mehresten ihrer Heerfüh- rer verlohren hatte, und doch jetzt im Begriff stand den Blutkampf zu erneuern. Dieses war auch die Absicht Friedrichs, als der Herzog von Aremberg, der mit feinem starken Corps unter Begünstigung des Nebels dem Könige in die Flanke gekommen war, den linken Flügel der Preußen angriff. Hier wurden einige .tausend Mann über den Haufen ge- worfen, und eine große Preußische Batterie erobert. Dies war aber auch die Gränze des Siegs. Der König, der jetzt feindliche Truppen vorne und im Rücken hatte, zog seine tapfern Schaaren mitten unter diesem Mordgetümmel zusammen, und machte, nach einem fünfstündigen verzweifelten Gefechte, ei- nen Rückzug, dem nichts als ein zweitaufenjahri- ges Alter fehlt, um von allen Zungen gepriesen zu werden. Er wurde durch ein starkes Artilleriefeuee und durch Linien von Kavallerie gedeckt, die in der Ebene von Weigern mit großen Zwifchenrämen auf- marschierten, hinter denen sich die Infanterie for- mine. Die Oesterreichifche Armee^war in zu großer Unordnung, um einen solchen Rückzug zu stören; überdem auch hatte Daun schon bei Kollin zu erken- nen gegeben, sein Grundsatz ftlj, daß man einem fliehenden Feinde eine goldne Brucke bauen müsse. — Der Marsch Friedrichs ging nicht weit. Nur eine halbe Meile vom Wahlplatz, auf den sogenannten Spitzbergen, lagerte er sich mit feinen Truppen, die den größten Theil ihrer Artillerie und Bagage ver- lohren, den kurzen Rock in der rauhen Jahreszeit zur Decke, und den Himmel zum Zelte hatten. Es fehlte ihnen sogar an Pulver und Kugeln, diesem größten Bedürfniß der Europäischen Heere. Ein neues Treffen in dieser Lage hatte die alten Schlach- ten erneuert, wo Mann gegen Mann focht, und jeder sich auf feine Faust verließ. Die Stellung des Königs war indessen so vortheilhaft, die Mittel, allen Gefahren Trotz zu bieten, bei ihm so mannich- faltig, und seine Truppen selbst in ihrem gefchlage» ven

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 143

1861 - Münster : Coppenrath
143 herunter, und wenn es in eisernen Ketten am Himmel hinge!" Der Schwedenkönig Gustav Adolf wußte durch freundliches Benehmen gegen die Belagerten sich der Stadt zu versichern und legte in sie eine schwedische Besatzung, zum größten Aerger der Dänen, welchen die gehoffte Beute entgangen war. Dem Könige von Dänemark wurde auf Wallenstein's Rath, zu Lübeck im Mai 1629 ein sehr großmüthiger Friede gewährt. Er erhielt, ohne Kriegskosten zu zahlen, alle seine verlorenen Provinzen zurück und entsagte dafür aller Theil- nahme an den protestantischen Angelegenheiten in Deutschland. Wohl mochte der schlaue Friedländer hiebei in Anschlag brin- gen, wie vorteilhaft es ihm für den sicheren Besitz seines neuen Herzogthums sein könne, wenn er einen Fürsten in der Nähe durch Großmuth sich verbinde. Das Pestitutionscdict (1629). — So stand der Kaiser abermals als Sieger da; kein Feind war mehr vorhanden. Tilly's und Wallenstein's Heere blieben gerüstet, um jede auf- rührerische Bewegung im Keime zu ersticken. Nun endlich schien auch der günstige Zeitpunkt gekommen zu sein, die Pro- testanten zur Wiedererstattung der seit dem Neligionsfrieden eingezogenen geistlichen Güter anzuhalten. Während die Ka- tholiken es nicht einmal wagten, die ihnen nach dem Neligions- frieden zustehenden Rechte zu üben, hatten die Protestanten gegen die ausdrückliche Bestimmung desselben eine Menge Bisthü- mer und andere Stiftungen in Besitz genommen. Um das ver- letzte Recht wieder zur Geltung zu bringen, erließ der Kaiser am 6. März 1629 das Restitutionsedict (Wiedererstat- tungsbefehl). Diesem gemäß sollten alle seit dem Passauer Vertrage (1552) von den Protestanten eingezogenen geistlichen Güter den früheren rechtmäßigen Besitzern oder der katholischen Kirche zurückgegeben werden. Die Aufregung der Protestanten war um so größer, je bedeutender die zu restituirenden Güter waren. Es gehörten dazu zwei Erzbisthümer, zwölf Bisthü- mer und viele Stifter und Klöster. Vergebens machten die

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 170

1868 - München : Lindauer
170 Bayern-Holland unter Philipp von Burgund. Jacobäa dem Herzoge Philipp nach Gent in Flandern folgen und dort ihren Sitz nehmen (Juni 1425). Von hier wußte sie (1. September 1425) nach Holland §u entrinnen, fand dort bei den Hacken fern und bei dem Bischöfe Rudolf von Utrecht günstige Aufnahme und empfing nach dem Tode ihres Gemahls Johann von Brabant (tz 1426) die Huldigung von ganz Holland. Dem Kriegsheere, welches der Herzog Philipp von Burgund wider sie anrücken ließ, brachte das hollän- dische Kriegsvolk in Vereinigung mit englischen Truppen, die der Herzog Hu mph red zu Hilfe geschickt hatte, bei dem Dorfe Alphen (zwischen Harlem und Leyden) zwei Niederlagen bei, konnte aber nicht verhindern, daß Jacobäa schlüßlich vom Her- zog Philipp von Burgund nach Gouda (spr. Chanda) in Südholland zurückgedrängt und dort belagert wurde (1428). Dort unterschrieb die Geängstigte (1428) den Vertrag zu Delft, worin sie ihre Zustimmung gab, daß Philipp ihre Lande einst- weilen verwalte und nach ihrem Hingange erbe; auch versprach sie, ohne seine Zustimmung nicht mehr zu heirathen. Trotz dieses Versprechens ehelichte sie (Juni 1433), allerdings ganz im Ge- heimen, ihren ehemaligen Feldherrn Franco von Borselen, den Herzog Philipp neben dem Bischöfe Rudolf von Utrecht mit der Verwaltung Hollands betraut hatte. Wie Philipp dieß vernahm, besuchte er Jacobäa zu Haag unter dem Vorwände, sich aus einige Tage von seinen Arbeiten zu erholen, und ließ, während Jacobäa ihn glänzend bewirthete, den General Franco von Borselen durch eigens bestellte Leute nach dem Schloße Rep almo nt in Gewahrsam bringen. Herzog Philipp ließ der Jacobäa die traurige Wahl, ihren Gemahl bis zu seinem Ende im Kerker zu lassen, oder unverzüglich dem Hause Burgund ihre Lande abzutreten. Jacobäa wählte (1434) das Letztere und gab sich zufrieden, daß sie unter dem Titel „Gräfin von Ostermund" auf der Grafschaft dieses Namens belassen wurde. Philipp nahm von Holland, Seeland, Friesland und Hennegau Besitz; über die Straubing'schen Güter, welche der 1425 verstorbene Herzog Johann von Straubing-Hol- land zurückgelassen, erhob sich unter den Nachkommen des Wit- telöbachers Stephan Ii mit der Hafte ein Streit, der in der

10. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1882 - Freiburg : Herder
Drittes Buch Aon dem Knde der Kreuzzüge öis zur Entdeckung Amerikas und der Reformation. Deutschland von Rudolf I. bis Maximilian I. (1273-1519.) Z>as Interregnum oder das Awischenreich. (1216—1273.) § 1. Schon im Jahre 1246 hatte ein Teil der deutschen Fürsten dem zum König gewählten Konrad Iv. einen Gegenkönig gegeben in der Person des thüringischen Grafen Heinrich Raspe. Als dieser starb, erhoben dieselben Fürsten den Grafen Wilhelm von Holland auf den Thron. Konrad mußte vor der Heeresmacht Wilhelms zurück- weichen und letzterer fand immer mehr Anhang, sowie nach Konrads Tode (1254) auch ziemlich allgemeine Anerkennung. Er wurde aber schon im Jahre 1256 auf einem Feldznge gegen die friesischen Bauern erschlagen. Nun folgte eine trübe Zeit für Deutschland, das Interregnum oder Zwischenreich, die sogen, „kaiserlose, schreckliche Zeit". Ein Teil der Fürsten wählte nämlich den englischen Prinzen Richard, ein anderer den König Alfons X. von Castilien (1257)! Keiner von ihnen war ein wirklicher König, Deutschland war ohne Oberhaupt und alle Ordnung hörte auf. Die Großen führten Kriege, die Burgherren Fehden und ihre Knechte schwärmten als Räuber und Mörder umher. Viele Burgen wurden Raubnester, auf den Straßen und schiffbaren Flüssen konnten die Kaufleute ihre Waaren nur unter bewaffnetem Geleite ver- senden oder mußten die Sicherheit (Geleite) von den Herren mit schwerem Gelde erkaufen; überdies erhoben diese neue willkürliche Straßen- und Flußzölle. Das wehrlose Landvolk verzweifelte, viele Städte aber schloffen Schutzbündnisse, denen auch einige besser gesinnten Landesherren beitraten.
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